Mükke, Lutz (2014)
Korrespondenten im Kalten Krieg. Zwischen journalistischer Selbstbehauptung und Propaganda.
442 S., Köln: von Halem
Rezensionen
Deutschlandfunk
„Die ideologischen Gegensätze des Kalten Krieges zeigten sich auch in einer völlig unterschiedlichen Berichterstattung über das Weltgeschehen. Korrespondenten aus der DDR und aus der Bundesrepublik verkörperten damals sehr stark diese gegensätzlichen Perspektiven. (…) Schon im Vorwort entwickelt der in der DDR geborene Medienwissenschaftler Mükke die These, dass die Auslandsberichterstatter damals in beiden deutschen Staaten sehr stark als Werteverteidiger des jeweiligen politischen Systems auftraten, in dem sie sozialisiert wurden. Als Auslandskorrespondenten gehörten sie zu den privilegierten Informations- und Repräsentationseliten ihrer Länder. Gleichzeitig waren sie sehr eigenwillige Typen, unter denen sich willige Tagelöhner oder politische Ideologen ebenso fanden wie journalistische Aufklärer. (…) Faszinierend ist bei der Lektüre nicht nur die zeithistorische Rückschau auf wichtige Ereignisse und Konfliktherde des Kalten Krieges.“
Portal für Politikwissenschaft
„Ein aufschlussreiches Buch über die Rolle der Medien in Zeiten von Konflikten gelungen, ein Thema welches mit Blick auf Russland und die Ukraine von aktueller Relevanz ist.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung
„… aufschlussreich und erhellend, lesenswert allemal.“
Wissenschaftsdebatte
„Das lesenswerte Buch über „Korrespondenten im Kalten Krieg“* zeigt an vielen journalistischen Lebensgeschichten den ideologischen Kampf zwischen Gut und Böse. Aber haben die Werte des Westens wirklich gewonnen? Die 19 Interviews mit politischen Korrespondenten aus der BRD und DDR aus den Zeiten des Kalten Kriegs, darunter bekannte Namen wie Kienzle, Loewe, Bednarz sind spannend.(…) Der ideologische Kampf der Systeme um Macht und ein menschenwürdiges Dasein entbrennt in den Texten noch einmal.“
rkm
„Streckenweise sehr spannend zu lesen (…) und teilweise auch investigativen Charakter (…), insbesondere, wenn Korrespondenten wie Ralf Bachmann über ihre geheimdienstlichen Aktivitäten und Kontakte bzw. Spionagetätigkeiten berichten (…) oder Lothar Loewes Ausweisung aus der DDR im Jahr 1976 thematisiert wird. Neben Erläuterungen von historischen Kontexten (…) und Möglichkeit von Objektivität und Wahrhaftigkeit im Zusammenhang mit journalistischer Berichterstattung aus Krisen- und Kriegsgebieten reflektiert. Insofern erweist sich das Buch für jede und jeden empfehlenswert, die/der bereits vom Beruf des/der AuslandskorrespondentIn fasziniert ist oder sich faszinieren lassen möchte.“
Mükke, Lutz (2009)
‚Journalisten der Finsternis‘ Akteure‘ Strukturen und Potenziale deutscher Afrika-Berichterstattung.
557 S., Köln: von Halem
Rezensionen
Publizistik
“Es ist Lutz Mükke zu verdanken, dass er mit seiner hervorragenden Studie ein umfangreiches und theoretisch fundiertes Werk über Akteure und Strukturen der Berichterstattung über Afrika vorlegt. (…) jenseits des ritualisierten Lamentos über die mangelnde Repräsentation Afrikas (…) ebenso klug wie originell analysiert.”
Süddeutsche Zeitung
“Das Kapitel ‚Grauzonen, Defizitbereiche und Fehlentwicklungen‘ sollten ARD und ZDF so ernst nehmen, dass sie den Text an alle Korrespondenten versenden.”
Deutschlandfunk
“Damit hat er eine wichtige Diskussionsgrundlage geliefert.”
Afrikapost
“Äußerst empfehlenswert für alle, die sich für die Abläufe hinter den Journalismus-Kulissen interessieren!”
Funkkorrespondenz
“Es ist sehr viel Erhellendes in dem Buch zu finden”
Haller, Michael/ Mükke, Lutz (Herausgeber) (2010)
Wie die Medien zur Freiheit kamen.
Zum Wandel der ostdeutschen Medienlandschaft seit dem Untergang der DDR.
263 S., Köln: von Halem
http://www.halem-verlag.de/wie-die-medien-zur-freiheit-kamen
Rezensionen zum Sammelband
rkm
„Der langjährige Direktor des Instituts für praktische Journalismusforschung und 2010 emeritierte Lehrstuhlinhaber für Journalistik an der Universität Leipzig, Professor Michael Haller, legt zusammen mit seinem jüngeren Kollegen Dr. Lutz Mükke eine Art Bilanzband (…) zu den radikalen Veränderungen in der ostdeutschen Medienlandschaft (…) Gegliedert ist das Ganze nach vier Schwerpunkten, in denen es 1. um den Systemwechsel, 2. den Wandel des journalistischen Rollenbildes, 3. das Bild Ostdeutschlands in den westdeutschen Medien und 4. um Anpassung und Widerstand im heutigen Journalismus geht. Dabei sollen bewusst auch “Fehlleistungen und Unzulänglichkeiten” sichtbar gemacht werden (…), warum es den auf Eliten ausgerichteten überregionalen westdeutschen Blättern nicht gelungen ist, im Ostdeutschland der kleinen Leute Fuß zu fassen und konstatiert fehlende “Übersetzungs- und Verständigungsleistungen” der Medien (…) benennt auch das Versagen der Politik bei der Neuordnung der ostdeutschen Medienlandschaft, die heute vor allem durch Monopolstrukturen geprägt ist, in denen die immer weniger werdenden Journalisten vor Ort kaum noch die Rolle einer vierten Gewalt erfüllen können. (…) facettenreichen Überblick zum Wandel der ostdeutschen Medienlandschaft nach dem Untergang der DDR.”
Portal für Politikwissenschaften
“Seit 1990 glichen sich die Ostdeutschen (Journalisten Anm. LM) hinsichtlich ihres Selbstverständnisses an ihre westdeutschen Kollegen an, wobei sie sich „als die besseren Menschen und Journalisten“ einschätzen. Anschließend wird in den beiden letzten Teilen des Buches die Perspektive gewechselt und untersucht, wie die westdeutsch geprägten Medien die neuen Länder sehen. Mit Blick auf das Ostdeutschland-Bild von Spiegel und Zeit entsteht der „Eindruck eines (…) noch zweigeteilten Landes“, weshalb auf „die Gefahr der Verfestigung einer klischeeprägenden Sicht aus westdeutscher Perspektive“ hingewiesen wird. Als Paradebeispiel für die teilweise vorurteilbasierte Berichterstattung rückt der Fall Sebnitz in den Fokus, der „bis heute für eine der schwersten Dysfunktionen des journalistischen Systems im Deutschland der Nachwendezeit“ stehe.”
H-Soz-Kult, Kommunikationsplattform für Historikerinnen & Historiker
„Der Entstehungszusammenhang des Bandes von Michael Haller und Lutz Mükke liegt in der Aufbruchzeit der ersten Hälfte der 1990er-Jahre (…) Erstens geht es um die Struktur der ostdeutschen Medienlandschaft, zweitens um die Journalisten als zentrale Akteure, drittens um das Bild der neuen Bundesländer in den westdeutschen Leitmedien und schließlich wird danach gefragt, wie sich die spezifischen Erfahrungen und Prägungen der Ostdeutschen in „ihren“ regionalen Tageszeitungen spiegelt. (…) Die Privatisierungsergebnisse hingegen liegen klar vor Augen: Die Medienkonzerne können hocheffizient, wirtschaftlich gesichert und mit großer Meinungsmacht agieren. Die Meinungsvielfalt allerdings bleibt in Ostdeutschland auf der Strecke. Bis August 1992 hätte sich die Zahl der nach der Wende auf dem ostdeutschen Markt neu erschienenen Lokalausgaben bereits auf 33 halbiert. Geblieben sind die ehemaligen SED-Bezirkszeitungen, die alle – mit Ausnahme des „Nordkurier“ und der „Märkischen Oderzeitung“ – westdeutschen Großverlagen gehörten. (…) Die Konstruktion der Ostdeutschen in den überregionalen Leitmedien des Westens bildet den dritten Themenkomplex (…) Es zeigt sich dabei, dass relevante Fakten weggelassen oder unzutreffende Aussagen als Tatsachen hingestellt worden sind, dass also „die Autorinnen und Autoren zum Teil grobe Verletzungen der journalistischen Sorgfaltspflicht in Kauf nehmen, um dem Produkt eine gewisse, bereits a priori intendierte Richtung zu verpassen.“