Wissenschaft & Lehre

Forschung, Lehre und Wissenschaftsmanagement

Journalistik ist ein ethik-basierter, politikwissenschaftlicher Studiengang. Wie die Medizin oder die Rechtswissenschaften so ist auch die Journalistik stark an der Praxis orientiert. Gleichzeitig sind Grundlagenforschung und die kritische Begleitung der Branche und der Forschungslandschaft unerlässlich.

Als außerordentlicher Professor für „Medien in internationalen Beziehungen“ bin ich seit 2022 an der National University Sudan engagiert. Der Kriegsausbruch veränderte alles. Atemberaubend, mit welchem Fokus und mit welcher Energie. Universitätsleitung, die Lehrkräfte und die Studierenden diese extremen Zeiten managen. Eine außerordentliche Erfahrung und ein Privileg, vor Ort und digital dabei zu sein.

Als Journalistik- und Medienwissenschaftler an der Universität Leipzig sowie am Institut für Praktische Journalismusforschung fokussierte ich auf Analysen von Auslandsberichterstattung und Stereotypenforschung: Wer wählt wie und warum Nachrichten aus? Wie entstehen Verzerrungen in der Auslandsberichterstattung und wer kann Interesse daran haben? Wie reproduzieren Massenmedien Stereotypen? Wie stark beeinflusst PR und Propaganda die Auslandsberichterstattung? Unter welchen Bedingungen arbeiten Auslandskorrespondenten und -reporter? Wie sind weltweite Korrespondentennetze aufgebaut und warum? Welche Macht hat Kriegspropaganda? Gibt es die böse Mainstream-Nachrichtenindustrie? Wie ist es um die innere und äußere Pressefreiheit bestellt? Wie um die freie Recherche? Zu diesen Fragen forsche und lehre ich intensiv, theoriegeleitet, qualitativ als auch quantitativ – sowohl zu aktuellen Aspekten wie der fragwürdigen Minderleistungen von Krisen- und Kriegsberichterstattung, das Bild Afrikas in Massenmedien als auch zu historischen Hintergründen wie etwa dem Einfluss von Geheimdiensten auf die massenmediale Berichterstattung während des Kalten Krieges.

Meine Studenten in einem Seminar „Medien in internationalen Beziehungen“ an der National University in Port Sudan, im Kriegsjahr 2024. (c) Lutz Mükke

 

 

EUROPÄISCHES ZENTRUM FÜR JOURNALISMUS- UND KOMMUNIKATIONSFORSCHUNG (EIJC)

Während meiner Zeit als Wissenschaftlicher Direktor zwischen 2014 und 2016 transformierte und internationalisierte ich das Leipziger Institut für Journalismusforschung e.V. (IPJ) zum Europäischen Zentrum für Journalismus- und Kommunikationsforschung (EIJC) und etablierte u.a. Kooperationsprojekte für international vergleichende Forschungen mit der Universität Ghent und der Universität Westminster in London, in deren Zuge drei Disserationsprojekte an den Start gingen. 2018 und 2019 wurden die ersten beiden – im Bereich Medienrecht und investigativen Journalismus – erfolgreich abgeschlossen. An der Disserationen zur Arbeit von Aufsichtsratsgremien in europäischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten laufen die Forschungen noch.

PhD colloquium at the European Institute for Journalism and Communication Research (EIJC): PhD Students Martin Hoffmann and Stefan Candea, Prof. Dr Dirk Voorhoof, University Ghent, Dr Lutz Mükke, Director EIJC, Dr Anthony Mcnicholas, Head Journalism PhD program University Westminster and PhD student Flutura Kusari (from left)
PhD colloquium at the European Institute for Journalism and Communication Research (EIJC) 2015: PhD Students Martin Hoffmann and Stefan Candea; Prof. Dr Dirk Voorhoof, University Ghent; Dr Lutz Mükke, Director EIJC; Dr Anthony McNicholas, Head Journalism PhD program University Westminster and PhD student Flutura Kusari (from left) (c) EIJC

Lehrveranstaltungen und Abschlussarbeiten

Viele Dutzend Diplom-, Master- und Bachelor-Abschlussarbeiten entstanden unter meiner Betreuung. Meine akademische Arbeit umfasst unter anderem Lehrveranstaltungen zu methodischem Recherchieren, Auslands- und Narrativen Journalismus/ Reportage, PR & Propaganda sowie empirische Forschungsmethoden.